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Wo Legato-Bögen zu Brücken werden

Khadija Zeynalova

Sie ist international anerkannte Komponistin, Musikwissenschaftlerin und Organistin: Dr. Khadija Zeynalova. Zudem kann sie auf eine fast 30-jährige Lehrtätigkeit an Musikhochschulen, Musikkollegs, Musik- und Kunstschulen sowie Universtäten im In- und Ausland zurückblicken und hat sich einen Namen als Ensemble- und Festivalgründerin, Kuratorin und Künstlerische Leiterin gemacht.

Die Liste ihrer Werke und künstlerischen Stationen ist beeindruckend. Nicht minder die Leidenschaft und Schaffenskraft, der Fleiß und Enthusiasmus, mit denen sie sich für die ihr wichtigen Belange einsetzt. Was aber ganz besonders an ihr imponiert, sind die Offenheit und die Herzenswärme, die sie Menschen und Themen zuteilwerden lässt.

Begegnungen ermöglichen

Längst ist die 2005 als Studentin aus Aserbaidschan immigrierte Zeynalova in
Deutschland heimisch geworden. Und längst hat sie Fuß gefasst in dem anfangs so fremden Land.

Doch ihre Musik ist weiterhin unterwegs, wird weltweit auf den Podien großer und kleiner Konzertsäle aufgeführt.

Es reißt mit, wenn Khadija Zeynalova von ihren Projekten berichtet und von dem, was sie bewegen und bewirken möchte. „Brücken bauen“ ist eines der Stichworte. Inspiriert von ihrer aserbaidschanischen Heimat, von Literatur, Malerei und Natur, aber vor allem vom „West-Östlichen Divan“, in dem Goethe einen poetischen Brückenschlag zwischen West und Ost machte, liegt es auch ihr am Herzen, Brücken zwischen den Kulturen zu bauen und Zusammenhänge zwischen Menschen, Themen und Orten herzustellen.

Brücken, die in ihrem Fall musikalischer Natur sind:

Brücken, die in ihrem Fall musikalischer Natur sind: 2017 rief sie das international besetzte Ensemble „Bridge of Sound“ ins Leben, eine Formation, die sich durch die besonderen Klangkombinationen von westlichen und östlichen Instrumenten auszeichnet.

Das 2021 von ihr gegründete Internationale Musikfestival „Harmony of Sound“
, das sie jährlich organisiert und jeweils einem anderen Land widmet, ist ein weiterer Schritt, verschiedene Kulturformen und deren Klanglandschaften einem breiten Publikum nahe zu bringen.

Das Miteinander stärken

Interkulturalität, Internationalität und Integration sind die drei Kernthemen, die sich die in Detmold lebende Künstlerin auf die Fahnen geschrieben hat. Wobei die Auswahl der Stücke in ihren Konzerten – sei es Neue-, Klassische- und Jazz-Musik oder solche die Anleihen aus der traditionellen Volksmusik nimmt – nicht nur auf aktuelle Themen Bezug nimmt, sondern stets auch einen Bogen zu zentralen Aspekten menschlichen Daseins schlägt.

„Musik hat die Kraft, Gemeinschaft herzustellen. Sie schafft Identität und Zusammenhalt, überwindet zwischenmenschliche Hürden, politische, religiöse und kulturelle Gräben. Sie weckt Neugier und vermittelt Vertrauen“, ist Khadija Zeynalova gewiss.

Denn bei allen Auszeichnungen und Veröffentlichungen, die Khadija Zeynalovas Können und ihr Engagement eindrucksvoll bestätigen, ist es doch immer das Zwischenmenschliche, das im Fokus ihres Tuns steht. Mit dem festen Glauben daran, dass ein gelebtes Verständnis und wertschätzender Umgang dabei helfen können, einander gegenseitig zu stärken statt von Misstrauen und Vorherrschaft angetrieben zu werden, brennt sie dafür, musikalische Brücken zu bauen – Ton für Ton und Takt für Takt.